SCHÖPFUNGSRELIEF - ermöglicht durch Projektförderung LAND-GUT 2022 mit Bildhauerin Moreen Vogel und vielen kreativen Menschen unserer Pfarrei.
Klaus-Martin Bresgott, vom Kulturbüro der EKD in Berlin, und Künstlerin Moree Vogel sind zur Einweihung des Pfarrzentrums angereist.
Besser kann niemand die Fragen nach der Entstehung des Reliefs beantworten.
Sehen Sie selbst:
Die Grundstruktur wurde lange vor dem Bau mit Skizzen erarbeitet.
In der Zusammenarbeit der Künstlerin Moreen Vogel mit Schwester Placida fiel die Entscheidung auf die runde Form für das Relief. Inhaltlich sollten die zehn Dörfer der Pfarrei eingebunden werden.
Vorgabe für die Größe des Reliefs (1,50 m) war die Wand, die das Relief am neuen Pfarrzentrum in Siemerode zieren sollte.
Alle Platten für das Relief waren passgenau vordefiniert, nummeriert und bereits jedem Dorf zugeordnet.
Die Schöpfung wird illustriert, umgeben vom Gewölbe, 12 Engel, Sonne und Mond.
Am oberen Rand, in der Mitte, ist der Schöpfergott als Quelle dargestellt. Aus ihr purzeln die Tiere förmlich in die Welt.
Eine zweite Quelle befindet sich am unteren Rand. Ihr Wasser erhält alles Leben.
Das Schöpfungsrelief besteht im inneren Kreis aus den vier größten und schwersten Teilen. Sie zeigen alles Lebendige, das geschaffen wurde, und die Szene der Versuchung von Adam und Eva.
Die Mitte wird von den Namen der zehn Dörfer umgeben. Sie wurden mit Buchstaben-Stempel in den noch feuchten Ton gedrückt. In einer Woche hatte jeder Ort drei Stunden Zeit, um einen Engel und ein Stück Himmel zu modellieren. Eingeladen waren Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Kinder der RKW aus Günterode und Reinholterode fertigten viele Tiere an. Monika Klingebiel aus Steinbach gestaltete Adam und Eva, Schlange und Baum.
Der Hintergrund der Engel, sowie das Himmelsgewölbe wurden blau bemalt, damit am Ende alle einzelnen Teile als Ganzes wirken können.
Die Farben sind sogenannte Engoben, eigentlich Tonmatsch mit Pigment. Wir haben die Engoben nach dem Modellieren auf das noch feuchte Relief aufgetragen.
Alle fertig modellierten Stücke wurden in Plastik eingewickelt und gepolstert in Gemüse-Kartons nach Berlin transportiert.
Dort sind sie sechs Wochen ganz langsam im Keller der Jugendkunstschule Berlin Lichtenberg getrocknet. Sie wurden mehrmals in der Woche in trockenes Zeitungspapier und Plastik gewickelt. Die Zeitung zieht gleichmäßig die Feuchtigkeit aus den einzelnen Stücken. Die Plastikfolie verhindert das zu schnelle Trocknen, Reißen und Biegen der einzelnen Stücke.
Nachdem alles vollends getrocknet war, wurden es mit einer Transparentglasur bestrichen.
Alle 36 Einzelstücke wurden bei 1250 Grad langsam gebrannt. Dabei „verglast“ das Material. Durch das Brennen und Glasieren bekommen die Farben eine stärkere Farbnuance.
Die Rückseiten wurden – wie bei einer Fliese – angeraut. Dadurch können die Teile beim Anbringen mit Putz, besser an der Wand haften. Wie bei einem Puzzle wurde alles zusammengefügt und erfreut Betrachter am Tag und durch einen Strahler auch nachts.